Reisebericht
Der Start
2020 unterbrach ich meine Reise und musste meinen Weg über Saudi-Arabien, nach Afrika einstellen. Nun, im Februar 2023, bekam ich die Möglichkeit diese Reise zum Teil nachzuholen und beschloss zunächst, bis zu den Pyramiden nach Ägypten zu fahren und als kleiner Bonus wollte ich noch nach Saudi-Arabien.
Der Start in Moers
Mein Abenteuer begann am Moerser Schloss am Niederrhein, wo ich mich von meinem lieben Freund Helge verabschiedete. Armin, ebenfalls ein guter Freund und passionierter Radfahrer, begleitete mich die ersten Kilometer. Helge verwöhnte uns noch mit selbstgemachter Marmelade, bevor wir unsere Reise starteten. Die erste Etappe führte uns durch die malerische Landschaft des Niederrheins, wo wir von den gut ausgebauten Radwegen begrüßt wurden. Doch der erste Tag auf dem Fahrrad war nicht einfach, und ich musste mich wieder daran gewöhnen, so lange Strecken zu fahren, vor allem mit all meinem Gepäck. Auf einem geschlossenen Zeltplatz, 10 Kilometer vor Roermond, durften wir kostenlos unsere Zelte aufstellen. Obwohl wir an dem ersten Tag nicht so weit kamen, war ich recht zuversichtlich und auch die Nacht bei frostigen -3 Grad änderte nichts daran. In solchen Momenten half es, warme Gedanken zu hegen.
Aller Anfang ist schwer
Die erste Nacht war eisig und ich musste mich am nächsten Morgen bei -2 Grad aus dem warmen Schlafsack quälen, um alles zu packen. Mein Begleiter Armin musste leider wieder nach Hause zurückkehren, und so trennten sich unsere Wege in Roermond. Die Mischung aus Sonnenschein und eisigem Wind machte die Fahrt anstrengend. Einerseits schwitzte ich in der Sonne, andererseits kämpfte ich gegen die Kälte des Windes an. Außerdem musste ich mich an die ständige körperliche Anstrengung gewöhnen. Zu dieser Zeit legte ich täglich etwa 60 Kilometer zurück, und nach meiner letzten Etappe nach Maastricht entlang der Maas genoss ich den Anblick des Sonnenuntergangs.
Ankunft in Belgien
Ich erreichte Belgien und nahm mir Zeit, mich langsam an die kontinuierliche Belastung zu gewöhnen. An diesem Tag fuhr ich nur 30 Kilometer und machte in Lüttich Halt, wo ich meine Gelenke schonte. Am nächsten Tag setzte ich meine Reise entlang der Maas fort. Die 63 Kilometer kämpfte ich bei Sonnenschein gegen den Wind. Ein Gegner welcher mich auf der gesamten Reise immer wieder begleiten würde. Ich kam in Loyers an, einem kleinen Dorf vor der Großstadt Namur. Hier wurde ich von einem älteren Ehepaar eingeladen und konnte ein herrliches Bad nehmen. Am Abend stand ich alleine auf der Terrasse und erblickte die Venus-Jupiter Konjunktion. Meine Reise stand unter einem guten Stern, interpretierte ich daraus. Wohlgemerkt, eine meiner größten Fehlinterpretationen in meinem Leben.
Der nächste Tag brachte mir 82 Kilometern bevor ich endlich mein Ziel erreichte, der eisige Gegenwind machte mir fast einen Strich durch die Rechnung. Ich fuhr durch Städte wie Namur und Charleroi und erlebte ein ganz anderes Belgien, als ich erwartet hatte. In La Louviere traf ich meinen guten Freund Rhino wieder, den ich in Georgien kennengelernt hatte und auf meinen früheren Reisen immer wieder traf. Frankreich wartete nun auf mich.